„Migration und Integration am Beispiel der Deutschen aus Russland“
als Schulunterrichtsprojekt 2019
Dass die Schlagersängerin Helene Fischer eine Deutsche mit sibirischen respektive russischen Wurzeln ist, erstaunte viele der rund 140 Schülerinnen und Schüler, die dem Vortrag von Herrn Jakob Fischer, der in Nördlingen eine Heimat gefunden hat, gebannt lauschten. Das Projekt geht aber weit über diese Tatsache hinaus, spannt es doch einen historischen Bogen vom Manifest (1763) der Zarin Katharina II. bis zur aktuellen Situation der Deutschen aus Russland.
Um seine Wertschätzung für die langjährige Arbeit Herrn Fischers im Bereich der Integration der so genannten Russlanddeutschen bzw. (Spät-)Aussiedler auszudrücken, ließ es sich der Landrat Stefan Rößle (CSU) nicht nehmen, persönlich das Grußwort zu sprechen. Dabei zeigte er sich auch vom großen Netzwerk Herrn Fischers beeindruckt, da dieser wohl alle rund 5000 Menschen mit russischen Wurzeln im Landkreis Donau-Ries persönlich kennen würde.
Herr Auinger, Herr Rößle, Herr Fischer (v.l.)
Die Durchführung des Projekts entspricht genau dem bayerischen Lehrplan und dem hier geforderten „Fächerübergreifenden Projekt“ in Geschichte und Sozialkunde in den 10. Klassen. Einer der zur Auswahl stehenden Themenbereiche lautet „Migration in Bayern“.
Herr Jakob Fischer präsentiert die Wanderausstellung „Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ und referiert zum Thema „Integration in Deutschland“ am Beispiel der Deutschen aus Russland.
Darüber hinaus bettet der Referent die Lage der Menschen mit dieser Migrationserfahrung geschickt ein in die übergeordnete Thematik von Migration und Integration in Deutschland, was sicherlich ein aktuelles Thema bleiben wird, dem sich das moderne Einwanderungsland Deutschland zu stellen hat. Herr Fischer leistet mit dem Projekt einen wichtigen Beitrag dazu, Jugendlichen eine für politische Bildung unerlässliche Informationsgrundlage zu vermitteln, Problembewusstsein zu wecken und zu Toleranz gegenüber den verschiedenen Menschen zu erziehen.
M. Schweigart